Schreibblockaden lösen & überwinden – die 30 besten Tipps für mehr Flow und Ideen beim Texten

Der Cursor blinkt, der Bildschirm bleibt weiß. Frust, Angst, Panik – nichts geht mehr? Damit machen wir jetzt Schluss! Gib Schreibblockaden den Abschiedskuss. Ich teile exklusive Tipps mit Dir, die ich sonst nur meinen zahlenden Klienten verrate. Nach diesem Text hast Du vollen Durchblick, wie Du Hemmungen überwindest und in Deinen optimalen Schreibflow kommst.

Die Schreibblockade – mehr als Schiss vor dem weißen Blatt

Extralanges Zähneputzen, Blumen gießen, hier ein bisschen aufräumen und da ein bisschen putzen, bis die Bude strahlt – kennst Du das, wenn bei einer Schreibblockade selbst verhasste Aufgaben plötzlich attraktiv wirken?

Lange Zeit war ich dankbar für jede Ausrede und habe mich häufig selbst beschissen, nur um mich meinem Text nicht stellen zu müssen. Als Ghostwriter und Werbetexter schreibe ich jeden Tag länger, als die Sonne scheint.

Da ist für Blockaden kein Platz. Also habe ich viel ausprobiert und im Laufe meiner Karriere herausgefunden, was wirklich hilft. So viel vorab: Du brauchst nicht 100 Tipps, sondern das richtige Mindset.

Amateure warten auf die Muse, Profis legen einfach los.

Eine Schreibblockade ist so viel mehr als die Angst vor dem weißen Blatt. Genau genommen hat sie 2 Seiten: das ZU VIEL oder das ZU WENIG.

Fühl mal in Dich rein! Beim ZU VIEL überwältigt ein reißender Strom aus Emotionen und Gedanken Deine Innenwelt. Du fühlst Dich überfordert und gelähmt.

Beim ZU WENIG gähnt die Leere. Keine Inspiration, keine Freude, keine Ahnung. Auch das frustriert und lähmt.

Hinter beidem steckt die Angst, nicht gut genug zu sein – zu versagen – die eigenen Erwartungen oder die der anderen nicht zu erfüllen. Und vielleicht hast Du insgeheim auch ein bisschen Angst vor Deiner eigenen Größe?

In solchen Momenten passiert es: Du zweifelst und verkrampfst, bis Du komplett blockiert bist. Damit machst Du Dir das Schreiben erst recht unmöglich.

Die Lösung – die 3 Phasen, um Schreibblockaden zu vermeiden

Wer denken kann, der kann auch schreiben – das ist mein Motto als Trainer für angehende Werbetexter. Denn erst wenn Deine Botschaft klar ist und Du weißt, was Du überhaupt sagen willst, fließen auch die Worte leichter. Denken verbraucht allerdings viel Energie. Vielleicht ist das der Grund, warum viele Menschen so sparsam damit umgehen?

Das Geheimnis, um Schreibblockaden gar nicht erst entstehen zu lassen, liegt in diesen 3 Phasen: DENKEN, SCHREIBEN, REDIGIEREN. Mehr nicht. Doch Vorsicht! Dieses Vorgehen hat es in sich. Unterschätze es nicht.

1. Phase DENKEN

Was willst Du eigentlich sagen? Was ist Deine Botschaft? Oder noch klarer auf den Punkt gebracht: Was ist die Transformation hinter Deinem Text? Bei welchem Problem oder Thema holst Du die Menschen ab und wo bringst Du sie mit Deinem Text hin?

Diese Fragen bringen Klarheit und Struktur in Deine Gedanken. Das ZU VIEL ordnet sich und das ZU WENIG füllt sich. Beim Romanschreiben heißt diese Tätigkeit auch Plotten. Ich überlege mir, wo eine Figur zu Beginn des Buches steht und wo sie ganz am Ende landet. Das gleiche mache ich für jedes Kapitel.

Und Du kannst das sogar für jeden Absatz machen. Du teilst Deinen Text in leicht verdauliche Häppchen und weißt ganz klar, wo Du mit Deinen Worten hinwillst. Wie sollte es auch anders gehen?! Erst aus dieser Klarheit schreibst Du mit Freude, Energie und Selbstvertrauen.

Mein Fahrschullehrer sagte immer: „Auch 1000 PS und ein voller Tank bringen Dir nichts – wenn Du Dein Ziel nicht kennst, wirst Du niemals ankommen!“ Genauso ist es beim Texten. Wenn Du nicht weißt, wo Du hinwillst, wie willst Du dann dort ankommen?

2. Phase SCHREIBEN

Schreib drauf los, wie eine wilde Sau! Schreib zügellos alles, was Dir in den Sinn kommt. Reite auf der Welle Deiner Worte und lass Dich immer tiefer in den Flow tragen. Qualität ist jetzt egal, es geht allein um Quantität! Also schreib, bis die Buchstaben qualmen. Du willst Deinen kreativen Geist entfachen. Nimm Dir dazu mein Motto zu Herzen:

Trau Dich, scheiße zu schreiben!

Lies den Satz nochmal: Trau Dich, scheiße zu schreiben. Das war für mich der größte Game-Changer aller Zeiten. Ich weiß, das klingt erstmal bescheuert und kontraintuitiv. Denn von klein an bringt man uns bei, immer alles richtig zu machen und Fehler möglichst zu vermeiden. Doch das ist sehr gefährlich!

Diese Haltung mündet in Perfektionismus. Sie lähmt Dich und hält Dich klein. Würde ich als Texter immer auf Nummer Sicher gehen, dann würde ich nicht jeden Monat fünfstellige Beträge verdienen.

Hab Mut zum Risiko! Bring Deine Gedanken aufs Papier. Alles andere kommt erst im nächsten Schritt.

3. Phase REDIGIEREN

Die Gedanken sind klar, die Worte sind draußen – erst jetzt kümmern wir uns um die Qualität. Und erst jetzt kommt der Kritiker ins Spiel. Der Nörgler, Besserwisser und Korinthenkacker!

In Phase 1 und 2 vermiest er Dir die Show und zensiert Deine Wörter schon im Kopf, bevor überhaupt ein Gedanken zu Papier kommt. So entstehen Gedankenstaus und Blockaden.

Doch in Phase 3 brauchen wir genau diesen kritischen Teil von Dir. Er darf den Text jetzt zerlegen, neu strukturieren, Wörter austauschen und so weiter. Es geht ums Schleifen, bis der Text eine nette Form annimmt.

Ahnst Du, was passiert, wenn Du mit Phase 3 durch und mit dem Text aber noch nicht zufrieden bist? Genau! Du beginnst wieder bei Phase 1. Denn in Phase 3 wirst Du automatisch erkennen, wo Fragen offen und Deine Gedanken noch nicht so klar sind.

Drehe also so viele Runden, bis die Wirkung stimmt. Mit der Zeit geht der Kreislauf immer schneller und ich komme heute meist mit 2 Runden aus

Oberstes Gebot bei diesem Prozess: Denker, kreativer Geist und Kritiker sollten sich niemals begegnen! Lass sie niemals auf einer Bühne tanzen, denn sonst behindern sie sich gegenseitig. Alle 3 schreien dann durcheinander. Das lähmt Dich, verkrampft Dich, blockiert Dich. Trenne alle 3 Phasen ganz klar voneinander!

Am besten lässt Du Dir diese Regel eintätowieren, wo Du sie immer gut sehen kannst. Hast Du sie im Blick, brauchst Du die folgenden Tipps auch nicht mehr – selbst, wenn sie sehr, sehr cool sind …

30 Profi-Tipps: Schreibblockaden lösen, überwinden & vermeiden

1. Setz Dir klare Grenzen

Total kontraintuitiv und gerade deswegen so kraftvoll! Nichts beflügelt Deine Kreativität so sehr wie Grenzen. Was meine ich damit?

Begrenze zum Beispiel Zeichen oder Wörter. Du nimmst Dir vor, jeden Tag 500 oder 1.000 Wörter zu schreiben. In jedem guten Textprogramm gibt es eine Anzeige für die Anzahl Worte. Beim Autorenprogramm Scrivener zeigt Dir sogar ein Fortschrittbalken, wie viel von Deinem Tagespensum Du schon geschafft hast. Ich liebe es!

Alternativ kannst Du mit Dir auch eine Zeit ausmachen. 60 Minuten konzentriert am Stück schreiben, dann darfst Du Dir anschließend eine Folge Deiner Lieblingsserie ansehen.

Das ist Gamification. Wir machen einfach ein Spiel draus.

2. Löse Schreibblockaden mit bunten Bildern

Dieser Tipp ist ähnlich verspielt und bringt Dein Hirn auf neue Denkbahnen. Es geht um Sketchnoting – Du zeichnest, was Du sagen willst.

Über das visuelle Denken und die Zeichenbewegungen stimulierst Du andere Areale Deines Gehirns und sorgst so für neue Querverbindungen. Buchtipps? Na klar!

Mit diesen 2 klasse Büchern habe ich es gelernt: Sketchnotes kann jeder und Sketchnote Starthilfe.

Wann immer Dein Kopf vernebelt ist, male Deine Gedanken auf, um klarer sehen zu können.

3. Keine Kreation ohne Emotion

Aus dem richtigen Gefühl heraus fließen auch Deine Worte so viel leichter. Erinnere Dich nur an Deinen letzten Liebesbrief. Große Gefühle können Deine poetische Ader stimulieren!

So bringst Du Dich in die passende Stimmung für Deinen Text. Richtig stark geht das zum Beispiel mit Musik. Willst Du wild und verrückt schreiben, dann leg Musik aus Deiner Jugend auf.

Lieber tiefgründig, bewegend und besinnlich? Dann sind Yiruma, Beethoven oder ein paar Jazzmusiker die richtigen Begleiter für Deine Schreibsession.

Übrigens steckt hier ein Element drin, das Dir auch mehrfach in den kommenden Tipps begegnen wird: Wie im Innen so im Außen.

Wenn Du Deine Innenwelt veränderst, bekommst Du auch andere Resultate in Deiner Außenwelt.

Was immer in Dir vorgeht, beeinflusst auch Deine Texte. Willst Du andere Ergebnisse, dann bring Dich in einen anderen Zustand.

4. Sei frech und aufmüpfig – f*** die Schreibblockade!

Frech & unverschämt – das ist eine besonders kraftvolle Emotion, die einen eigenen Punkt verdient. Trau Dich, Du zu sein, und trau Dich, Deins zu machen! Deine Botschaft hat es verdient, gehört zu werden.

Geh wild, provokant und zügellos in die Schreibphase. Damit hängst Du Deinen inneren Kritiker ab und schaffst freie Bahn für Deinen kreativen Geist.

Lass Dich überraschen, wohin Dich Deine Worte führen. Aus dieser emotionalen Energie heraus fällt es Dir auch leichter, für einen Moment auf die Meinung anderer zu pfeifen.

Gib Dir selbst Recht und Raum, Deinen eigenen Stil und Deine Schreibstimme zu finden.

5. Anderer Ort, neue Ideen, weniger Hemmungen

Kennst Du dieses Gefühl, dass Orte Dich in bestimmte Stimmungen bringen? Der Park lässt Dich entspannen, die Sauna heizt Deine Kreativität an und das Eiscafé um die Ecke ist Dein Ort zum Philosophieren? Nutze genau diese Magie der Orte für Deine Worte!

An unserem Schreibtisch kleben oft jede Menge unangenehme Emotionen des Alltags. Blöde Telefonate, unerfreuliche Neuigkeiten oder nervenaufreibende Projekte – vieles von dem, was Du in Deinem Büro erlebst, verankert sich mit der Zeit auch an diesem Ort und kann auf andere Aufgaben abfärben.

Neue Perspektiven bringen Dich auf neue Gedanken.

Dazu brauchst Du nicht immer den Ort zu wechseln. Probiere doch einfach mal aus, wie es ist, Deinen Schreibtisch im Büro nur um 90 oder 180 Grad im Raum zu drehen.

Kleine Veränderung, große Wirkung!

6. Verliebe Dich in Dein Thema

Manche Projekte sind einfach sch****narchig. Meine Motivation sieht das ähnlich und verschwindet, wenn ich nur schon das Logo mancher Auftraggeber sehe.

An der Uni war das ähnlich mit dem Fach Kunstgeschichte. Mehr als 1.000 Gemälde habe ich pauken müssen. Jedes kannte ich mit Namen und Künstler. Wie ich das geschafft habe, obwohl es grottig langweilig war?

Ich habe mich dafür begeistert. Mein Professor schwärmte so sehr für dieses Öl auf Leinwand, dass ich mir davon eine Scheibe abschnitt und mich fragte: Okay, was kann ich denn hieran richtig super finden?

Die Magie: Ich habe immer etwas gefunden, das einen Teil von mir zum Staunen gebracht hat. So konnte ich meine Motivation so weit steigern, dass ich mit Bravur die Klausur schaffte.

Bei meinen Kunden ist das ähnlich: Alles da draußen hat seine faszinierenden Seiten. Schau genauer hin und lass Dich inspirieren. Wenn Du das Schöne erkennst, schreibst Du mit mehr Freude und Dynamik.

7. Schreibe wieder mehr von Hand

Als ich Ideen für diesen Beitrag gesammelt habe, lag ich offline und oldschool mit Bleistift und Papier in meiner Hängematte im Garten. Ich bin extrem flink mit der Tastatur, doch die Gedanken hüpfen viel höher und weiter, wenn ich mir der Hand schreibe.

Es ist eine andere Denk-Qualität, die mein Gehirn auf andere Weise stimuliert.

Probiere aus, was die gute alte Klauenkunst mit Dir macht.

8. Lies einen richtig guten Text

Unser Gehirn ist talentiert darin, Muster nachzuahmen. Kleine Kinder können das, Affen können das, also kannst Du das auch!

Lies ein gutes Buch, ein Gedicht, einen Aufsatz oder einen Werbetext, der Dir gefällt – woran immer Du gerade schreibst, lies einen Text, den Du richtig gut findest und lass Dich davon inspirieren.

Während meines Masterstudiums in Germanistik habe ich eine wissenschaftliche Arbeit über lokale Adaption von Sprachmustern geschrieben.

Mit den Details will ich Dich nicht langweilen, doch im Kern ging es darum, dass wir dazu neigen, Eigenheiten in der Sprache unseres Umfelds zu übernehmen. Wir passen uns also automatisch an die Sprache an, die uns umgibt.

Je mehr gute Texte Du liest, desto mehr können die auf Dich abfärben und Deinen Stil sowie Deine Ideenfindung bereichern.

9. Schreibe einen richtig guten Text ab

Dieser Tipp ist ein uraltes Geheimnis großer Copywriter (Verkaufstexter). Wenn Dich ein Text fasziniert – sei es durch seinen Rhythmus, seinen Aufbau oder die Argumente – dann schreibe diesen Text Wort für Wort ab.

Ich weiß, das klingt wie früher in der Schule, doch die Wirkung ist gewaltig!

Sie geht in eine ähnliche Richtung wie Tipp 8. Das Schreiben hilft Dir jedoch, Sprache und Textaufbau Deines Vorbilds auf eine noch aktivere und intensivere Art zu spüren.

Lass Dich inspirieren und fühle den Puls Deiner Lieblingsautoren.

10. Schreibe zu einer anderen Tageszeit

Manche Menschen sind Lärchen, manche Nachteulen und andere irgendwo dazwischen. Studien zeigen: Es gibt kein Richtig oder Falsch. Es gibt nur das, was zu Dir und Deinem Biorhythmus passt.

Experimentiere also, wann Du am besten mit den Buchstaben kannst, und plane Deine Arbeit so, dass Du immer in Topform schreibst.

Mein Verstand ist morgens um zwischen 5 und 8 Uhr messerscharf. Und nachmittags zwischen 14 und 17 Uhr – der Zeitpunkt, in dem ich diese Worte schreibe.

Nach 21 Uhr ist mit mir hingegen nicht mehr viel los. Darum schalte ich dann auch meist das Licht aus.

Ich lade Dich ein: Finde Deinen Flow und organisiere Deinen Tag um diese Momente herum.

11. Sieh Dir eine Doku an

Ja, ich gebe zu, dass hier ist ein Cheat-Tipp, der mir erlaubt, weiter Chefs Table bei Netflix zu schauen!

Aber warum auch nicht, wenn es mich inspiriert?

Dokus stecken voller Muster! Und Du weißt aus Tipp Nr. 8, wie gut wir darin sind, Muster zu entschlüsseln. Das Spannende an Dokumentationen ist, dass sie uns häufig Inspiration aus einem fremden Bereich wie Natur oder Kochkunst liefern, die wir auf einen das eigene Thema übertragen können.

Die Welt da draußen lauert nur so vor Mustern, die Dich dabei unterstützen können, Hemmungen und Blockaden zu durchbrechen.

Dieses Muster-Übertragen von einem auf einen anderen Bereich ist übrigens auch die Idee hinter der faszinierenden Kreativtechnik Bionik.

Also Füße hoch und Inspiration tanken!

12. Denke in Transformationen

Du kennst diesen Punkt bereits aus Phase 1, bei der es ums Denken geht. Bei jeder Marketingbotschaft und jeder Geschichte, die wir uns erzählen, geht es im Kern um eine Transformationsreise.

Ein Held macht sich auf einen Weg und ist am Ziel nicht mehr derselbe wir zuvor. Betrachte auch Deine Texte durch diese Brille.

Was wollen die Menschen erfahren, wie wollen sie wachsen oder ihr Leben auch nur gering verändern, indem sie Deinen Text lesen? Wo holst Du sie ab, wo bringst Du sie hin?

Diese Frage steht im Zentrum jeder großartigen Botschaft und ist das Geheimnis erfolgreicher Werbetexter. Jetzt gehört es Dir. Was machst Du daraus?

13. Bring Deine Denkwege in Mindmaps zu Papier

Mindmaps sind Grafiken, mit deren Hilfe Du Deine Gedanken wunderbar grafisch ordnen kannst, ohne geübt im Zeichnen sein zu müssen. Wenn Dir Mindmaps noch kein Begriff sind, dann findest Du bei YouTube sehr wertvolle Einführungsvideos.

Der Wert dieser Gedanken-Landkarten liegt darin, dass sie Deine Hirnwindungen abbilden.

Du bringst Deine Ideen aufs Papier, entlastest Deine Gedankenwelt und kannst in der Mindmap ganz in Ruhe Verbindungen zwischen Gedanken knüpfen und Zusammenhänge erkennen.

Du weißt doch: Es denkt sich so viel leichter, wenn die Gedanken ruhiger sind.

Außerdem können Mindmaps über längere Zeit wachsen und keiner Deiner Gedanken geht verloren.

Sie sind wie ein ausgelagertes Hirn, das Dir Orientierung gibt.

14. Stell Dir vor, Du schreibst einem Menschen, der Dir wichtig ist

Diese Übung empfehle ich gerne den Teilnehmern meines Copywriting-Kurses, um hemmende Kritiker im Kopf loszuwerden und den eigenen Stil zu finden.

Im Rahmen meiner Dozententätigkeit fällt mir immer wieder auf, dass viele Menschen beim Schreiben in ihr altes Schul-Ich zurückfallen.

Sie hören im Kopf die Stimme aus dem Deutschkurs und schreiben plötzlich sehr gestelzt, bürokratisch und distanziert. Da fehlen Persönlichkeit, Emotion und Verletzbarkeit.

Diese Übung bringt Dich wieder in Kontakt mit Deinem persönlichen Stil. Du richtest Deine Worte an einen Menschen, mit dem Du sehr vertraut bist und der Dir viel bedeutet. Dabei schreibst Du automatisch natürlicher, authentischer und ungehemmter.

Du wirst merken, wie die Stimmen im Kopf leiser und Du entspannter wirst.

Was jetzt durch Deine Worte scheint, ist ein Teil Deines persönlichen Stils.

15. Baue Dir eine starke Routine auf

Mit einer starken Routine tust Du etwas Ähnliches wie bei den klaren Grenzen aus Tipp 1: Du bringst Struktur in Deine Schreibarbeit.

Wenn Du immer nur dann schreibst, wenn Dich gerade die Muse küsst, gerätst Du in eine ungesunde Abhängigkeit und überlässt viel von Deiner Arbeit dem Zufall.

Mit einer Routine nimmst Du das Glück Deiner Texte in die eigenen Hände. Amateure warten auf die Muse, Profis setzen sich einfach hin und fangen an zu schreiben.

Damit entfachst Du einen Leuchtturm, der der Muse klar zeigt, wo sie Dich findet.

Jeden Tag um die gleiche Uhrzeit an der gleichen Stelle. Nach einigen Wochen seid ihr ein so eingespieltes Team, dass die Muse morgens schon vor Dir da ist und auf Dich wartet.

16. Was würde Dein Vorbild tun?

Betrachte das Thema Deiner Arbeit durch die Augen eines anderen Menschen – ein Vorbild oder eine Person, die Du sehr schätzt. Wie würde sie in Deiner Lage denken, handeln und vielleicht sogar schreiben?

Durch diese neue Brille kannst Du mehr als Deine begrenzte Sicht der Dinge sehen und Dich auf neue Weise stimulieren lassen.

Achte jedoch darauf, Dich selbst vor einem Idol nicht klein zu machen. Dieser Perspektivwechsel soll ein zeitlich begrenzter Ausflug sein und nicht Deine eigene Stimme ersetzen.

Diese Warnung gebe ich Dir aus Erfahrung: Denkst Du zu häufig im Sinne von Was würde XYZ tun? kann auf Dauer Dein Selbstvertrauen leiden. Dazu mehr in Punkt 22.

17. Sei wütend und mach Dir Luft

Wut hat zwar keinen guten Ruf, doch sie ist eine sehr kraftvolle und schöpferische Emotion. Sie lässt uns klar sehen und entfacht Energien in uns, mit denen wir Berge versetzen können.

Außerdem hat sie noch eine Besonderheit: Wut kommt in Begleitung von Ehrlichkeit.

Bestimmt ist Dir auch schon aufgefallen, dass Du sehr klare Worte findest und schnell zum Punkt kommst, wenn Du wütend bist. Ist das nicht pures Gold für Deine Texte?

Trau Dich, zu polarisieren und auch mal Kante zu zeigen!

Für Deine Gesundheit und Deinen Seelenfrieden lege ich Dir ans Herz, nach Deiner Wut-Session eine Runde spazieren zu gehen, um Deinen Körper von den Stresshormonen zu befreien.

18. Diktiere Deine Texte und gib Schreibblockaden keine Chance

Ist das nicht smart? Wenn Du eine Schreibblockade hast, dann schreib halt nicht, sondern diktiere. Klingt banal? Ist es nicht!

Die Worte fließen häufig viel leichter, wenn wir frei denken, reden und assoziieren können. Wichtig ist dabei: Bewege Dich, um den Effekt noch zu verstärken.

Diktieren kannst Du heute bequem über Dein Smartphone. Ich diktiere zum Beispiel gerne in eine Mail, die ich mir anschließend selbst schicke.

Alternativ hat heute sogar Word einen Diktiermodus. Bei mir ist er direkt rechts im zentralen Menü.

Auf zum Diktat!

19. Tausche Dich mit einem Sparringspartner aus

Wo wir schon bei der mündlichen Rede sind, darf dieser Tipp nicht fehlen: Tausche Dich live mit einem anderen Menschen zu Deinem Thema aus.

Lass Dich mit Fragen löchern und spielt Euch die Bälle hin und her. Sei dabei sehr offen. So bekommst Du die Chance, Dein Thema aus neuen Perspektiven zu entdecken.

Du erkennst blinde Flecken und bemerkst vielleicht sogar, dass Du Dich tief in Gedanken verstrickt hast, die meilenweit von der Realität entfernt sind.

Ein gutes Gespräch erdet Dich und gibt Dir neue Bodenhaftung.

20. Lass Dich von einem Zitat inspirieren

Seit vielen Jahren sammle ich Zitate. Alle Arten von kurzen Statements, die mich inspirieren. Das Großartige an guten Zitaten ist, dass sie die Essenz einer ganzen Gedankenwelt auf den Punkt bringen.

Darin stecken automatisch auch jede Menge Emotionen, die auf Dich überspringen, wenn Du das Zitat in Dir wirken lässt.

Zitate sind mein geheimes Supertool, wann immer ich mal nicht weiß, was ich in meinem LinkedIn-Account posten soll. Ich scrolle dann durch meine Sammlung und greife das auf, was mich am meisten berührt.

Dann frage ich mich: Was macht das mit mir? Was ist die tiefere Wahrheit dahinter, die mich so anspricht und wie kann ich sie mit meinem aktuellen Thema in Verbindung bringen?

Daraus entstehen kraftvolle Geistesblitze.

21. Lass Deine Nase die Schreibblockaden lösen

Deine Nase hat eine direkte Verbindung zu vielen wichtigen Arealen Deines Gehirns. Ein bestimmter Duft kann Dein Gehirn stark Aktivieren und jede Menge in Dir auslösen.

Erinnere Dich nur an das Parfum Deiner ersten großen Liebe. Oder an den Duft von Frühling oder Urlaub. Spürst Du, wie schnell Dich Deine Nase in bestimmte Zustände bringen und in andere Welten entführen kann?

Experimentiere mit verschiedenen Düften und prüfe für Dich, was sie in Dir bewirken. Ich empfehle Dir dazu diesen Aroma-Diffuser mit vielen verschiedenen ätherischen Ölen. Der läuft bei mir jeden Tag und bringt mich je nach Anforderung in den richtigen Zustand.

Beim Schreiben mag ich am liebsten Lavendel- oder Zitrus-Duft. Beides bringt meine kreative Ader zum Pulsieren.

22. Beende den Vergleich mit anderen

Dieser Punkt hat mich jahrelang viel Kraft gekostet und mich in meinem Potenzial kleingehalten.

Ständig schaute ich nach links und rechts. Wie machen andere das? Welche Ergebnisse liefern die? Wie kriege ich das auch hin?

Dabei habe ich eine wichtige Referenz aus den Augen verloren: Wie würde ich persönlich an das Thema herangehen? Für welche Haltung und Werte stehe ich? Und was kann ich auf meine Art besonders gut?

Ohne Frage, es hat eine Zeitlang gedauert, das ständige Vergleichen zu überwinden. Doch im Laufe dieses Prozesses habe ich erkannt, dass auch andere ihre Schwächen haben. Ich hatte mich immer nur auf ihre Stärken fokussiert und Schwächen nur bei mir gesehen.

Heute weiß ich, dass wir alles unsere Macken haben und gleichzeitig Starpotenzial in uns steckt. Worauf richtest Du Deine Aufmerksamkeit?

23. Erkläre es einem 10-jährigen Kind

Wenn Themen sehr komplex wirken und Du nicht weißt, wo Du anfangen sollst, hilft Dir dieser Tipp dabei, an den Kern der Sache zu kommen.

Stell Dir vor, Du willst das Thema einem kleinen Kind näherbringen. Wo würdest Du anfangen? Was würdest Du betonen und was vielleicht weglassen? Welche Worte würdest Du wählen und welche lieber vermeiden?

Natürlich sollst Du Dein Thema nicht übersimplifizieren oder banalisieren. Du willst es vereinfachen, um es besser greifen zu können. Hast Du den roten Faden in der Hand, kannst Du Satz für Satz auf Dein Ziel zusteuern.

24. Führe einen Thinktank

Alles, woran Du abreitest, das arbeitet auch an Dir.

Unser Gehirn ist faszinierend. Wenn Du Dich intensiv mit einer Fragestellung oder einem Problem beschäftigst, dann löst Du einen starken Reiz aus. Selbst wenn Du nicht sofort auf eine Lösung kommst, arbeitet Dein Gehirn im Hintergrund weiter daran. Findet es einen spannenden Hinweis, meldet es sich in Form von Geistesblitzen bei Dir.

Notiere Dir diese Impulse in einer Datenbank. Auch wenn sie Dich noch nicht direkt zur Lösung bringen, können sie später für Deinen weiteren Weg wertvoll sein.

Ich führe seit Jahren einen Ideen-Thinktank, in dem ich jeden Einfall festhalte, Dir auch nur irgendwie spannend wirkt. Wenn ich mal nicht weiterkomme, kann ich hier frische Inspiration tanken.

25. Schmeiß alles hin und gewinne Abstand

Ideen kommen, wenn Du gehst.

Diesem Tipp verdanke ich einige meiner brillantesten Ideen und Durchbrüche.

Wenn Du lange an einer Sache gebrütet hast und Du fühlst Dich blockiert, dann löse Dich davon.

Geh raus, beweg Dich und komm auf andere Gedanken.

Lenke Dich jedoch nicht mit anderen Medien ab, die Deine Aufmerksamkeit belagern. Es geht darum, den Kopf frei zu kriegen und die Gedanken an der langen Leine laufen zu lassen.

Du weißt aus, dass Dein Gehirn zuverlässig für Dich weiterarbeitet, auch wenn Du gerade nicht grübelst. Bewegung fördert Deinen Ideenfluss.

26. Bring Dein Schreiben durch ein zufälliges Wort in Fahrt

Dieser Tipp ist eine Kreativtechnik mit dem Namen Reizwortmethode.

Schlage ein Wörterbuch, Lexikon oder irgendein anderes Buch auf, nimm das erste Wort, das Dich anspringt, und schreibe dazu einen Text.

Ganz egal, was Dir einfällt und wie banal es auch sein mag – schreibe einfach drauf los. Denn hier liegt die Magie: Du schreibst. Die Blockade löst sich auf. Stück für Stück kannst Du jetzt diesen zufällig entfachten Schreibflow auf Dein Thema lenken.

Und manchmal entstehen dadurch extrem geniale Einfälle!

27. Belohne Dich!

Wenn Du über längere Zeit hart an einer Sache arbeitest, kann das viel Disziplin verlangen und an Deiner Laune zehren.

Je schlechter Deine Stimmung, desto höher ist auch die Wahrscheinlich, in einer Schreibblockade zu landen.

Belohne Dich daher regelmäßig mit kleinen Freuden. Nimm Dir Auszeiten, in denen Du Deinen Blick auf all das richtest, was Du schon erreicht hast.

Aus dieser guten Stimmung heraus entfachst Du mehr Energie für den nächsten Anlauf.

28. Plane Reifezeit in Deinem Schreibprozess ein

Ein guter Wein muss reifen. Ein Hefeteig braucht Ruhezeit. Und auch Dein Text braucht Abstand, damit er gedeihen kann.

Gute Zeitplanung ist wichtig, damit Schreibblockaden gar nicht erst entstehen können.

Muss der Text schon morgen fertig sein, entsteht Druck, Du bist angespannt und verkrampft beim Texten sehr viel schneller blockiert.

Plane daher beim Schreiben ausreichend Pausen ein, in denen Du Abstand von Deinem Thema gewinnst und anschließend mit frischem Blick an den Text herantreten kannst.

Dir fallen Dinge auf, für die Du zuvor blind warst, und außerdem wartet in den Ruhepausen auch gerne der ein oder andere geniale Einfall auf Dich.

29. Erinnerung: Achte auf die 3 Phasen

Wenn Du Dich blockiert fühlst oder in Deinem Text nicht weiterkommst, dann frage Dich: In welcher Phase stecke ich gerade?

Fühlst Du Dich leer und orientierungslos? Dann löse Dich vom Schreiben und frage Dich, wo Du Deine Zielgruppe hinführen willst und was Du überhaupt sagen willst.

Die Ideen sind da, doch die Worte fließen nicht? Dann funkt Dir die kleine kritische Stimme immer wieder dazwischen. Knipse sie aus, indem Du mit ihr vereinbarst, dass sie später ihren Auftritt hat, wenn es ums Redigieren geht.

Du willst dem Text den letzten Schliff geben, drehst Dich aber immer wieder im Kreis? Dann schließe eine Vereinbarung mit Dir, welche Kriterien der Text erfüllen muss, damit er für Dich als abgeschlossen gilt.

Mach Dir selbst klar, wie fertig aussieht. Eine fehlende Antwort auf diese Frage ist der häufigste Grund für Perfektionismus.

30. Tricksen mit Skizzen

Dieser Tipp stammt von dem großartigen Denker und Philosophen Slavoj Zizek.

In einem Interview gab er zu, dass er als Vielschreiber das Schreiben hasst. Um seine Gedanken dennoch zu Papier zu kriegen, hat er eine ausgeklügelte Strategie entwickelt, mit der er sich selbst zum Schreiben überlistet.

Er setzt sich niemals hin und sagt „So, jetzt schreibe ich mal“. Stattdessen erzählt er sich selbst, dass er einfach nur Notizen und Skizzen macht. Er kritzelt also nur etwas rum und jongliert zwanglos mit Buchstaben. Das tut er so lange, bis er so viel Material hat, dass er es einfach nur noch in Form bringen muss.

Er trickst sich also selbst aus, indem er sich keinen Druck macht im Sinne von „So, jetzt MUSS ich aber mal schreiben“. Mit seinen Skizzen und Notizen schafft er einen Rahmen, der entspannt und ungezwungen ist. Die perfekte Haltung, um kreativen Geist und Muse zusammenzubringen.

Ganz schön smart, oder?

BONUS: Gönn Dir einen Drink!

Wundert es Dich, dass das hier mein Lieblingstipp ist? :D

Nein, ich will Dich nicht zum Alkoholmissbrauch verleiten. Deswegen spreche ich ja bewusst von EINEM Drink!

Ein Glas Wein oder ein gutes belgisches Starkbier sind der Zaubertrank, der meinen Schreibflow beflügelt.

Alkohol hat eine faszinierende Wirkung: Er senkt Deine Hemmschwelle und sorgt so dafür, dass Du Deine Gedanken ungefiltert rausbringen kannst.

Diese Wirkung verpufft jedoch schnell, wenn Du es mit den Drinks übertreibst. Übe Dich also im Genießen.

Und für ganz Verrückte: Probiere unbedingt diesen Rotwein-Raumduft! Herrrrrrlisch! :D Auch mich hat er eine Placebo-Wirkung! Ich fühle mich auch ohne einen Tropfen Alkohol berauscht!

Und jetzt: Prost!

Oh … bevor ich es vergesse …

Hier fehlt noch ein bisschen unverschämte Werbung! Da Du ab sofort viel lieber und ungehemmter schreiben wirst – warum hebst Du diese Fähigkeit nicht auf ein völlig neues Level?

Ich rede vom Copywriting. Dahinter steckt die Kunst, Menschen mit Deinen Worten zum Handeln zu bewegen. Eine wertvolle, gefragte und lukrative Fähigkeit, die kaum jemand kennt und nur wenige beherrschen. In meinem Copywriting-Kurs kannst Du sie lernen – auf höchstem Niveau!

Die Arbeit als Copywriter oder Werbetexter ist extrem dankbar, weil Du viel für Deine Auftraggeber bewegen kannst. Außerdem ist sie sehr abwechslungsreich! Mit jedem neue Kunden lernst Du neue, faszinierende Themengebiete kennen. Ich verspreche Dir: Langweilig wird es nie!

Das klingt spannend für Dich? Dann vereinbare jetzt einfach kostenfrei und unverbindlich Dein persönliches Kennenlerngespräch mit mir. Wir tauschen uns bei Zoom aus und ich erzähle Dir gerne alles, was Du über den Kurs wissen möchtest.

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